Als Unguis incarnatus wird in der Medizin ein eingewachsener Nagel bezeichnet, welcher meistens am Fuss auftreten kann. Durch den in die Haut drückenden Nagelrand werden schmerzhafte Beschwerden hervorgerufen. Aufgrund der verletzten Haut können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Entzündung verursachen. Die möglichen Beschwerden sind Rötung der Haut, sich steigernde pochende Schmerzen beim Zeh oder Finger (je nach Lokalisation), Vereiterungen oder deformierte Nagelbildung. Meistens ist die Grosszehe vom eingewachsenen Nagel betroffen, doch ein Unguis incarnatus kann auch bei anderen Zehen oder Fingern auftreten.
Eingewachsene Nägel
Ursachen
Ein Unguis incarnatus wird oft durch das Tragen von zu engen Schuhen, Vererbung, selten durch falsches Nagelschneiden und sehr selten durch einen Unfall verursacht. In diesem Fall schiebt sich der Nagelrand durch Druck, welcher zum Beispiel von zu engen Schuhen ausgeübt wird, in das Nagelbett. Dadurch wird die Haut verletzt, gereizt und entzündet sich. Zusätzlich kann sich aufgrund der verletzten Haut Granulationsgewebe (wildes Fleisch) bilden, welches dann über den Nagel wächst. Sind in der Familie schon Fälle von Unguis incarnatus aufgetreten, kann auch die Vererbung (Fussform, zum Beispiel Spreizfüsse) eine mögliche Ursache darstellen. Zehennägel mit verschiedenen Nagelformen können auch verschieden einwachsen. Es gibt normale Nägel, Rollnägel und Zangennägel. Die Behandlung der verschiedenen Nägel bleibt jedoch meistens dieselbe. Bei Rollnägeln, Zangennägeln und von Pilz befallenen Nägeln muss möglicherweise der ganze Nagel entfernt werden.
Konservative Behandlung
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden durch die Podologie, welche eine Besserung herbeiführen können. Ein Taping des Nagels kann im Frühstadium zur Besserung führen. Dabei wird ein Streifen Pflaster zwischen den Nagel und die entzündete Haut geschoben. Dieser wird so befestigt, dass die Haut nach aussen gezogen wird. Somit erhält der Nagel mehr Platz.
Eine Spangenbehandlung kann präventiv bei einem Podologen durchgeführt werden. Eine solche hilft in Fällen von zu rund geformten Nägeln, welche dadurch zu tief im Nagelwall sitzen. Durch die Behandlung wird der Nagel aus den Seitentaschen wieder hochgezogen. Sind die Beschwerden chronisch und verschwinden nicht mit dieser Behandlung, muss der eingewachsene Nagel ärztlich mit einer antibiotischen Salbe behandelt werden.
Wird durch diese konservativen Behandlungsmethoden keine Verbesserung der Beschwerden erreicht, ist eine chirurgische Behandlung des eingewachsenen Nagels angezeigt. Hierbei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten.
Minimalinvasive Methode (nicht definitiv)
Nagelteilentfernung:
Dabei wird in örtlicher Betäubung, ohne Beschädigung des Nagelbettes ein Teil des Nagels herausgeschnitten und das geschädigte Wundareal oder Granulationsgewebe (wildes Fleisch) entfernt. Dadurch erholt sich die entzündete Haut des Nagelwalles sofort und die Entzündung und Beschwerden verschwinden innerhalb von ein bis zwei Tagen. Der Nagel wächst in der alten Breite in mehreren Monaten nach und verursacht meistens keine weiteren Beschwerden mehr.
Bei der minimal invasiven Methode zeigt sich der Vorteil darin, dass die Behandlungszeit nur eine halbe Stunde beträgt, diese auch bei einer Entzündung durchgeführt werden kann und die Heilung nur zwei bis drei Tage dauert. Dieses Verfahren kann auch mehrmals wiederholt werden und führt oft zur dauerhaften Beschwerdefreiheit. Bei mehrmaligem Versagen der Nagelteilentfernung empfehle ich die definitive minimalinvasive Methode der Phenolisierung.
Minimalinvasive Methode (definitiv)
Phenolisierung:
Eine weitere Möglichkeit der Nagelbehandlung, welche definitiv ist, bietet die Phenolisierung. Dieser Eingriff sollte wenn möglich in einem nicht entzündeten Zustand durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung. Nach der Nagelteilentfernung wird im Bereich der seitlichen Nagelwurzel diese definitiv mit Phenol chemisch zerstört. Abschliessend folgt die Spülung der Wunde mit NaCl (Kochsalzlösung).
Diesen Eingriff empfehle ich erst nach Versagen der Nagelteilentfernung, da ein kleines Risiko besteht, dass Nagelwachstumsstörungen auftreten. Aus diesem Grund empfehle ich die Behandlung in einem nicht entzündeten Zustand durchführen zu lassen, weil die Komplikationen im entzündeten Zustand häufiger sind und das Resultat schlechter ist. Die Erfolgsrate bei einer Phenolbehandlung liegt bei 80-90%. Bei Versagen der Phenolisierung nach dem zweiten bis dritten Mal phenolisieren, empfehle ich die operative Entfernung des seitlichen Nagelbettes.
Operative Methode (definitiv)
Wächst der Nagel trotz mehrmaligen minimal invasiven Eingriffen und Phenolisierung immer wieder ein, wird als Lösung die chirurgische Entfernung des Nagelbettes seitlich durchgeführt. Die als Nagelkeilentfernung bekannte Methode verwende ich nicht mehr, da gesundes Gewebe des Nagelrandes zerstört wird. Ich führe eine lokale Lappenplastik durch. Diese Technik ergibt nicht nur das beste kosmetische Resultat, sondern verhindert auch ein Wiederauftreten der Beschwerden.
Bei dieser Methode wird nach der Desinfektion, dem sterilen Abdecken und dem Setzen der Lokalanästhesie ein Stück des Zehen- oder Fingernagels mit dem zugehörigen Teil des Nagelbettes entfernt. Die entstehende Wunde wird mit einer Lappenplastik von der seitlichen Zehe oder vom Finger gedeckt. Durch die Verschmälerung des Nagelbettes wächst dieser nicht mehr in den Nagelwall ein.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung der Nagelteilentfernung besteht darin, die kleine offene Wunde für 7 bis 10 Tage mit der Duschbrause auszuspülen und antibiotische Salbe aufzutragen. Zum Schutz der Wunde vor allfälligen Bakterien, muss die Wunde für ein paar Tage mit einem Pflaster bedeckt werden. Nur in ausgewählten Fällen (Stahlkappenschuhe oder körperliche Arbeit) ist eine Arbeitsunfähigkeit notwendig.
Bei der Phenolisierung ist zu beachten, dass die Nachbehandlung aufwändiger ist. Man darf zwei Wochen lang keinen Sport treiben und keine längeren Strecken gehen, und es können Schmerzen während einiger Tage nach dem Eingriff auftreten. Bei belastender Tätigkeit braucht es bis circa eine Woche Arbeitsunfähigkeit. Auch hier muss die offene Wunde für 14 Tage mit der Duschbrause ausgespült und antibiotische Salbe aufgetragen werden.
Die Nachbehandlungszeit bei der chirurgischen definitiven Nagelverschmälerung dauert einiges länger. Die Wunde darf nicht nass werden und muss für mindestens 2 Wochen mit einem Pflaster und Verband bedeckt sein. Weiter darf die Zehe nicht belastet werden. Die Fadenentfernung findet circa 2 Wochen später statt. Normale Schuhe können nach drei Wochen wieder getragen werden. Sport ist erst nach 4-6 Wochen wieder möglich. Die Arbeitsunfähigkeit dauert je nach beruflicher Tätigkeit länger.
Kosten
Die Kosten werden normalerweise von der ambulanten Grundversicherung der Krankenkassen gedeckt.
Die Kosten beziehen sich immer auf eine Zehe. Bei der Nagelteilentfernung sollte mit Kosten zwischen 200 Franken und 260 Franken gerechnet werden. Die Kosten der Phenolisierung betragen circa 400 Franken. Bei der definitiven Nagelverschmälerung betragen die Kosten 700 Franken und 900 Franken. Bei jeder weiteren Zehe muss mit einem Aufpreis gerechnet werden.

Was ich Ihnen bieten kann
Durch meine über 30-jährige Erfahrung in der Chirurgie, kann ich Ihnen eine optimale Behandlung des eingewachsenen Nagels anbieten, wie ich sie für meine Angehörigen oder für mich wünschen würde. Gerne können Sie über die unten genannte Telefonnummer einen Besprechungstermin oder Operationstermin vereinbaren.
Anmeldung
Bei uns können Sie sich selbst in der Praxis telefonisch anmelden oder die Hausärztin oder der Hausarzt weist Sie uns zu. Bitte bringen Sie beim ersten Besuch Ihre Krankenkassenkarte mit.
Falls vorhanden, nehmen Sie Arzt- und Operationsberichte mit. Wir behandeln in unserer Praxis Patientinnen und Patienten aller Versicherungsklassen.
Falls die Operation nur im Spital möglich ist, benötigen Sie eine halbprivate oder private Zusatzversicherung. Die Operation wird in der Klinik Bethanien durchgeführt.
So erreichen Sie uns:
Telefon: 044 380 33 44
E-Mail: tomas.rajmon@hin.ch
Sprechstunden:
Nach Vereinbarung.
Telefonische Erreichbarkeit:
Montag bis Mittwoch 8.00 – 12.00 Uhr und
13.30 – 17.00 Uhr
Donnerstag und Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr


So finden Sie uns
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Tram Nummer 2 und 4, sowie die Buslinie 33 bis Haltestelle Höschgasse benutzen. Bei der Post in die Höschgasse Richtung Zürichsee gehen. Bei der nächsten Kreuzung nach links in die Dufourstrasse einbiegen. Die Praxis befindet sich direkt gegenüber des Parkhauses Zürichhorn und der Avia-Tankstelle.
Mit dem Auto:
Auf der Bellerivestrasse beim Lichtsignal in die Hornbachstrasse einbiegen. Im Quartier finden Sie meistens einige Parkplätze in der blauen Zone. Zusätzlich befinden sich im Parkhaus Zürichhorn meistens freie Parkplätze. Die Praxis befindet sich direkt gegenüber des Parkauses Zürichhorn und der Avia-Tankstelle.